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    5 Tipps für mehr Sicherheit auf dem Spielplatz

    Sicherheit ist die Grundlage für unbeschwertes Spielen. Dank unserer fünf Tipps können Kinder beim nächsten Besuch auf dem Spielplatz sicher toben, klettern und entdecken.

    Sicherheit auf dem Spielplatz

    Sicherheit auf dem Spielplatz beginnt mit Aufmerksamkeit

    Ob Rutsche, Schaukel oder Kletterturm – auf Spielplätzen kommt es immer wieder zu Unfällen. Laut Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. verunglücken in Deutschland jedes Jahr über 100.000 Kinder beim Spielen. Häufig sind unzureichende Wartung, defekte Geräte oder fehlende Aufsicht die Ursachen – viele dieser Unfälle wären mit einfachen Maßnahmen vermeidbar. Umso wichtiger ist es, dass Spielplätze nicht nur ein Ort für Bewegung und Abenteuer sind, sondern auch sicher gestaltet und regelmäßig geprüft werden.

    Rechtlicher Rahmen: Wer ist für die Sicherheit auf dem Spielplatz verantwortlich?

    In Deutschland liegt die Verantwortung für öffentliche Spielplätze in der Regel bei den Kommunen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, für die Verkehrssicherheit zu sorgen – das bedeutet konkret: Der Spielplatz muss frei von Gefahren sein, die Gesundheit und Leben der Spielenden gefährden könnten. Grundlage für die sicherheitstechnische Beurteilung sind die DIN EN 1176 (für Spielgeräte) und DIN EN 1177 (für stoßdämpfende Bodenbeläge).

    Auch private Betreiber – etwa Wohnbaugesellschaften, Hotels, Gaststätten oder Freizeiteinrichtungen – unterliegen diesen Anforderungen. Sie müssen sicherstellen, dass alle Spielbereiche regelmäßig kontrolliert, instand gehalten und dokumentiert werden. Dazu gehören Sichtprüfungen, operative Inspektionen und jährliche Hauptkontrollen durch sachkundige Personen.

    Ein sicherer Spielplatz ist kein Zufallsprodukt – er ist das Ergebnis sorgfältiger Planung, regelmäßiger Wartung und aufmerksamer Begleitung. Wer beim Besuch auf altersgerechte Ausstattung, gepflegte Geräte, sichere Umgebungsbedingungen und klare Regeln achtet, schafft die besten Voraussetzungen dafür, dass Kinder unbeschwert spielen und sich frei entfalten können. 

    Gleichzeitig gilt: Auch Eltern, Betreuungspersonen und Betreiber tragen gemeinsam Verantwortung – durch vorausschauendes Verhalten, Erste-Hilfe-Kenntnisse und eine offene Kommunikation bei Problemen. Denn Spielplatzsicherheit ist Teamarbeit.

    1. Ausstattung und Material: Was macht einen sicheren Spielplatz aus?

    Sichere Spielplätze entstehen nicht von selbst – sie erfordern eine durchdachte Planung und hochwertige Ausstattung. Damit Kinder gefahrlos spielen können, müssen Geräte, Materialien und Bodenbeläge bestimmte Anforderungen erfüllen. Im ersten Schritt lohnt sich daher ein genauer Blick auf die baulichen Grundlagen und Ausstattungsmerkmale eines sicheren Spielplatzes.

    • Altersgerechte Geräte: Klettergerüste, Schaukeln und Rutschen müssen auf die jeweilige Altersgruppe abgestimmt sein. Für Kleinkinder sind separate Spielbereiche mit niedrigen Geräten und besonders weichen Bodenbelägen empfehlenswert, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
    • Materialqualität: Die verbauten Materialien sollten witterungsbeständig, stabil und schadstofffrei sein. Ideal sind splitterfreies Hartholz, rostfreies Metall oder bruchfester Kunststoff. Diese Materialien gewährleisten nicht nur Langlebigkeit, sondern auch die Sicherheit beim Spielen.
    • Sicherer Boden: Unter allen Spielgeräten mit Sturzgefahr sollte ein stoßdämpfender Untergrund vorhanden sein – beispielsweise Fallschutzmatten, Rindenmulch oder Sand. Harte Flächen wie Beton oder Asphalt sind ungeeignet und stellen ein hohes Verletzungsrisiko dar.
    • Keine Gefahrenquellen: Der Spielplatz darf keine scharfen Kanten, losen Bauteile oder herausstehenden Schrauben aufweisen. Ebenso müssen potenzielle Fangstellen für Finger, Kleidung oder den Kopf zuverlässig vermieden werden.
    • Sichere Höhenbegrenzung: Spielgeräte sollten so gestaltet sein, dass ein Absturz aus großer Höhe verhindert wird. Geländer, Netze oder stabile Begrenzungen bieten zusätzliche Sicherheit und mindern die Sturzgefahr deutlich.

    2. Regelmäßige Wartung und Kontrolle

    Ein Spielplatz ist nur so sicher wie seine Instandhaltung. Daher gilt:

    • Sichtkontrollen: Tägliche oder zumindest wöchentliche Begehungen durch zuständiges Personal helfen dabei, akute Gefahren schnell zu erkennen. Dazu zählen beschädigte Spielgeräte, lose Bauteile, herumliegende Glasscherben, Müll oder Spuren von Vandalismus.
    • Operative Inspektionen: Diese Prüfungen erfolgen in der Regel einmal im Monat. Dabei wird jedes Spielgerät gezielt auf Funktionstüchtigkeit, Stabilität, Materialermüdung und allgemeine Abnutzung untersucht, um mögliche Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
    • Jährliche Hauptinspektionen: Einmal im Jahr muss eine umfassende Sicherheitsprüfung durch sachkundige Fachkräfte erfolgen. Sie untersuchen die gesamte Spielplatzanlage auf Basis der Norm DIN EN 1176 und beurteilen unter anderem Konstruktion, Fundamentierung, Verschleißteile sowie die Einhaltung sicherheitstechnischer Standards.
    • Ein Prüfprotokoll sollte für jede Kontrolle vorliegen – bei öffentlichen Spielplätzen ist dies Pflicht.

    3. Aufsicht und Verhalten: So können Sie zur Sicherheit beitragen

    Auch wenn Spielplätze grundsätzlich sicher gestaltet sind, liegt ein wichtiger Teil der Verantwortung bei den erwachsenen Begleitpersonen:

    • Eltern und Betreuungspersonen übernehmen Verantwortung: Auch wenn Spielplätze grundsätzlich sicher gestaltet sind, können Unfälle passieren. Eine Aufsicht durch Erwachsene reduziert Risiken deutlich und hilft, gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen. Ein wachsames Auge verhindert viele Unfälle – ohne dabei die kindliche Entdeckungsfreude zu bremsen.
    • Klare Regeln erklären und einfordern: Kinder sollten wissen, welche Verhaltensweisen auf dem Spielplatz erlaubt sind – etwa kein Drängeln, Schubsen oder mutwilliges Zerstören von Geräten. Altersgerechte Erklärungen fördern das Verständnis und den respektvollen Umgang miteinander.
    • Kleidung mit Bedacht wählen: Kapuzen, lange Kordeln oder lose Kleidung können sich in Spielgeräten verfangen und zur Gefahr werden. Gut sitzende Kleidung ohne hängende Elemente ist sicherer.
    • Altersgrenzen der Spielgeräte respektieren: Geräte für ältere Kinder können für Kleinkinder zu anspruchsvoll oder sogar gefährlich sein. Erwachsene sollten darauf achten, dass Kinder nur die für ihr Alter geeigneten Spielgeräte nutzen.
    • Keine Haustiere auf dem Spielplatz: Hunde und andere Tiere gehören nicht auf Spielflächen – auch wenn sie gut erzogen sind. Sie können Kinder verängstigen oder den Spielbereich verunreinigen.

    4. Gefahren durch Umwelt und Umgebung

    Nicht nur das Spielgerät selbst birgt Risiken – auch das direkte Umfeld des Spielplatzes muss sicher und kindgerecht gestaltet sein:

    • Verkehrssicherheit: Ein Spielplatz sollte gut von angrenzenden Straßen oder Parkplätzen abgegrenzt sein – etwa durch stabile Zäune, dichte Hecken oder andere natürliche Barrieren. So wird verhindert, dass Kinder unbeaufsichtigt in den Straßenverkehr laufen können.
    • Gefährliche Pflanzen: Auf dem Gelände und in unmittelbarer Umgebung sollten keine giftigen Pflanzen wie Fingerhut, Eisenhut oder Tollkirsche wachsen. Auch stark allergene Pflanzen mit hohem Pollenflug sollten möglichst vermieden werden.
    • Tiere: Ein klares Hundeverbot hilft, Spielbereiche hygienisch zu halten. Tierkot stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für kleine Kinder, die häufig direkten Kontakt mit dem Boden haben.
    • Sonnenschutz: Spielbereiche sollten über ausreichend schattige Zonen verfügen – sei es durch Bäume, Überdachungen oder Sonnensegel. Besonders im Sommer ist ein guter UV-Schutz wichtig, um Sonnenbrand und Überhitzung zu vermeiden.

    5. Hinweise für Betreiber: Sicherheitskonzepte und Prävention

    Wer einen Spielplatz betreibt – ob Kommune, Wohnungsbaugesellschaft, Hotel oder Freizeitpark – trägt eine besondere Verantwortung für die Sicherheit der Kinder. Ein durchdachtes Sicherheitskonzept hilft dabei, Risiken zu minimieren und im Schadensfall rechtlich abgesichert zu sein:

    • Regelmäßige Prüfungen dokumentieren: Alle Wartungs-, Kontroll- und Reparaturmaßnahmen sollten lückenlos erfasst werden. Eine vollständige Dokumentation ist nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch im Haftungsfall wichtig.
    • Mängel umgehend beheben: Erkannte Schäden oder Gefahrenstellen müssen so schnell wie möglich beseitigt werden. Eine temporäre Sperrung defekter Spielgeräte kann notwendig sein, bis die Reparatur erfolgt ist.
    • Hinweisschilder aufstellen: Deutlich sichtbare Hinweise zu Altersfreigaben, Nutzungsregeln oder Notfallkontakten schaffen Transparenz und helfen, die Aufsichtspflicht sinnvoll zu unterstützen.
    • Mitarbeitende schulen: Personen, die regelmäßig mit dem Spielplatz in Berührung kommen – etwa Hausmeister, Reinigungskräfte oder Personal in Ferienanlagen – sollten grundlegende Sicherheitsrisiken erkennen und wissen, wie sie bei Mängeln reagieren.
    • Versicherungsschutz prüfen: Betreiber sollten über eine passende Betriebshaftpflichtversicherung verfügen, die Spielplätze explizit mit abdeckt – insbesondere bei öffentlich zugänglichen Anlagen.
    • Securitas unterstützt Betreiber bei Bedarf mit professionellen Sicherheitskonzepten, Zugangskontrollen oder temporären Schutzmaßnahmen – zum Beispiel bei Events, in Parks oder bei der Planung von mobilen Spielplatzanlagen.

    Was tun bei einem Unfall?

    Auch bei gut gewarteten Anlagen und sorgfältiger Aufsicht kann es zu Unfällen kommen. Wichtig ist dann vor allem, schnell und besonnen zu handeln. Eltern, Aufsichtspersonen oder Mitarbeitende sollten im Ernstfall folgende Schritte beachten:

    • Ruhe bewahren: Kinder reagieren stark auf die Emotionen ihrer Bezugspersonen. Ein ruhiges Verhalten hilft, das verletzte Kind zu beruhigen und Panik zu vermeiden.
    • Erste Hilfe leisten: Kleine Verletzungen wie Schürfwunden, Prellungen oder Schnittwunden sollten sofort versorgt werden – beispielsweise mit Pflastern, Kühlpacks oder einem Verband. Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set sollte in der Nähe des Spielplatzes griffbereit sein.
    • Notruf absetzen: Bei schwereren Verletzungen, Bewusstlosigkeit oder Anzeichen einer ernsthaften Gefährdung muss umgehend der Rettungsdienst unter 112 verständigt werden.
    • Unfall melden: Informieren Sie den Spielplatzbetreiber – insbesondere dann, wenn ein Spielgerät beteiligt war oder eine Gefahrenstelle zur Verletzung geführt hat. So kann eine sofortige Prüfung erfolgen, um weitere Unfälle zu verhindern.
    • Hergang dokumentieren: Machen Sie sich Notizen zum Unfallzeitpunkt, zum Ablauf und zu den beteiligten Personen. Fotos der Umgebung oder der betroffenen Spielgeräte können bei der späteren Klärung helfen.
    • Ein gut organisiertes Notfallmanagement trägt wesentlich dazu bei, die Folgen eines Unfalls zu begrenzen – sowohl für das verletzte Kind als auch für den Betreiber.

    Securitas unterstützt Kommunen, Wohnbaugesellschaften, Freizeiteinrichtungen und Veranstalter dabei, Spielplätze sicherer zu gestalten – dauerhaft oder temporär. Ob durch Kontrollgänge im Rahmen von Sicherheitsdiensten, technische Überwachung besonders frequentierter Spielbereiche oder die Entwicklung individueller Sicherheitskonzepte: Securitas bietet praxiserprobte Lösungen für mehr Schutz im öffentlichen Raum. Bei Bedarf beraten unsere Fachkräfte auch bei der Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen – für ein unbeschwertes und sicheres Spielumfeld für alle Kinder. Sie möchten mehr über unsere Sicherheitslösungen für Spielplätze und Freizeitanlagen erfahren? Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne zu individuell passenden Maßnahmen für Ihre Einrichtung.

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